
Das lief ja alles wieder einmal perfekt. Er hatte sie einfach fallen gelassen, wollte sie nicht einmal küssen, was sie mehr als nur verwundert hatte - immerhin hatte sie geglaubt, er würde sich alles nehmen, was bei drei nicht auf den Bäumen ist, doch gut, vielleicht hatte er erahnt, dass sie nicht mehr als einen Kuss wollte, sich ihm nicht wirklich hingeben wollte, denn aus einem Fehler - Finley - hatte sie gelernt. Natürlich hätte sie nichts gegen ein wenig Spaß, doch wollte sie sich ausgerechnet John nicht hingeben, da er ein solcher Arsch war. Seine Lippen hätte sie trotzdem gerne auf den ihren gespürt.... Mehr jedoch nicht.
Seufzend spaziert sie schließlich nach Hause und nimmt auf der Bank auf der Veranda gleich einmal Platz - das Haus wollte sie noch nicht betreten, sie würde sich nur wieder... 'gefangen' fühlen. "Wirklich toll gemacht, Eliana... Wirklich toll...".

Fin's Worte machten für sie erst keinen Sinn.Sie stand bloß so da. Sie bewegte sich nicht. Keine Regung in ihrem Gesicht. Einfach nichts.Sie wirkte für einen Moment völlig leblos - aber in dem Moment war es einfach ihre ganze Welt die zerbrach. Einfach alles. Ihren Bruder hatte sie verloren und nun auch noch ihre beste Freundin und für Finley war sie bloß ein Spielzeug.Langsam führte ihr Blick zu seinen grünbraunen Augen in die sie kurz hinein blickte. Doch brachte sie ihm nichts entegegen. Kein Wort einfach nichts. Sie war so enttäuscht von ihm,von ihr. Sie hatte ihr doch von Fin erzählt,wie konnte sie der Blondine da so etwas antun? Wie konnte sie sie so hintergehen? Ohne ein Wort ging sie an ihm vorbei gleich zu dem Haus ihrer besten Freundin. Langsam ging sie den Steinweg entlang - nicht wie sonst mit einem zauberhaften Lächeln auf den Lippen. Als sie schließlich vor der Brünetten stand blickte sie diese stumm für einen Moment an."Weißt du...ich hatte heute Nacht diesen...schrecklichen Traum.." kurz blickte sie nachdenklich in den Himmel ehe ihre blauen Augen die Brünette ins Visier nahmen."Ich hab geträumt,dass Fin mir gesagt hat,dass du,meine beste Freundin mit ihm geschlafen hast,wissend,was ich empfinde." kurz machte sie eine Pause ehe sie sich nähert und ihr genau in die Augen sieht."Es war nur leider kein Traum."

Ja, Eliana hatte mit Finley geschlafen, doch wusste die Blondine einfach nicht alles, was an diesem Abend abgelaufen war. Sie hatte keinen blassen Schimmer, doch wusste, dass Lilith ihrer Freundin so oder so nicht glauben würde, selbst wenn diese ihr die Wahrheit erzählt. Ein wenig die Ruhe genießend, versuchend, all ihre Gedanken zu verdrängen, hörte die Brünette die Stimme ihrer besten Freundin, wobei sich gleich ein Lächeln auf ihre Lippen legte, welches jedoch gleich wieder verschwand, nachdem sie die Kälte, nein, die Verletztheit und Leere in dem Gesicht ihrer besten Freundin erkannte. "Was ist los, Lil?", fragte sie besorgt und rutschte ein wenig beiseite, so dass diese neben ihr Platz nehmen konnte. Anschließend hatte sie auch schon die Antwort auf ihre Frage. Wie sollte sie reagieren? Sollte sie sich verteidigen und ihr sagen, wie alles passierte? Oder sollte sie so tun, als sei es ihr egal? Nein, sie würde ihre beste Freundin diesmal nicht belügen. "I-ich kann das erklären, Lilith...", merkte sie überaus leise und verunsichert an, "Ich... wir beide... wir... waren betrunken, okay? Ich... ich war im Krankenhaus... er hat mir geholfen mich rauszuholen... frühzeitig und dann... haben wir ein wenig getrunken und... es... es tut mir Leid, okay?".

Eine Erklärung? Glaubte sie wirklich die Blondine wollte die Einzelheiten wissen? Garantiert nicht. Sie wollte nicht wissen,wie gut sie sich verstanden haben,wie toll es war und das sie es weiderholen wollen. Sie wollte nicht hören,dass er ihr Komplimente gemacht hat,dass er sie geküsst hat. Sie wollte von diesen Dingen nichts hören,weil es sie einfach unglaublich schmerzte,so unglaublich.Diese sonst so lebenfrohe,liebevolle Person war wie ausgewechselt,was allein an dem Schmerz den sie grade empfand ,lag. Sie hatte nicht das Gefühl ,dass dieser Schmerz irgendwann verschwinden würde.Diese..Erinnerung daran,dass mal wieder jemand sie nicht wollte. Es zerfrisst sie.Jedem Wort der Brünetten lauschte sie,jedoch brachte sie dieser kein Verständnis nichts. Sie würde kein Mitleid haben. Sie hatte alle Lügen satt,sie hatte es satt ein Fußabtretter zu sein,sie hatte ihr Leben einfach sowas von satt. Nein,die Menschen in ihrem Leben hatte sie satt.Sie war nicht so schwach wie Ana,sie würde ihr Leben niemals aufgeben. Die kälte in den eisblauen Augen der Blondine war nicht zu übersehen ,wobei sie sich langsam neben der Brünetten nieder ließ."Ich weiß gar nicht,was am meisten weh tut.." erneut machte sie eine Pause. Ein der Pausen,die einen fast auffressen konnte."Das tu es getan hast oder das du es mir nicht gesagt hast,sondern er." eine einzelne Träne löste sich von ihrem Augenlied,doch gab ihre Körperhaltung der Blondine bescheid,dass sie nicht das Mitgefühl dieser brauchte."Du hattest Sex mit dem Kerl,in den ich verliebt bin.Warum?War es,weil du einsam warst? Weil du dir dachtest,dass ich ja so viele tolle Dinge in meinem Leben habe auf die ich verzichten kann?" langsam stand sie auf,wobei sie ihre Hände auf dem Geländer abstürtzt. Ihr Blick war gesenkt,sie würde sich verlieren würde sie sie ansehen.Für einen Moment blieb sie stumm,wobei sie ihre Lippen aneinander presst."H-hast..liebst du mich nicht genug als das du Rücksicht auf mich nehmen kannst? I-ich..hab immer mein bestes versucht dir eine gute Freundin zusein,jedes mal,wenn du...mcih brauchtest war ich da,okay?! Jedes mal,wenn du nicht über etwas reden wolltest,hab ich ALLES versucht damit du es tust! I-ich..dieses eine mal,hab ich dich gebraucht,dieses eine mal...hätte ich jemanden gebraucht,der mir bei steht,der...ehrlich mit mir ist und mir dieses eine verfluchte mal hilft,verdammt nochmal!" schlagartig drehte sie sich um."Aber du warst zu beschäftigt dich selbst zu bemitleiden! Mein Leben ist auch scheiße,okay!? Ich hab NIEMANDEN MEHR! NIEMANDEN! MEin Bruder ist tot. Meine Eltern sind weg.Mir ist NICHTS gelieben! Und ich könnte meine beste Freundin verdammt nochmal gebrauchen und nicht..ein egoistisches Miststück,dass..sich einen scheiß um mich scherrt." und schon hörte man ein verdammt lautes klatschen,was von der Blondine einfach aus der Verzweiflung kam,weshalb sie auch gleich einen Schritt nachhinten machte."Ich..bin verliebt in ihn und das hast du gewusst,ob betrunken oder nicht..und..du hast..du hättest..mich allein gelassen." diese...Trauer in ihren glässrigen Augen war nicht zu übersehen."Ich..will dich nie wieder sehen,Eliana.Ich will,dass du..dass..ich so tun kann,als wäre das alles hier niemals passiert.Damit meine ich auch unsere Freundschaft.Wir sind fertig mit einander." den letzten Satz zischte sie mit einer kälte,die einen einfach einfrieren ließ..

Es war eine verdammt dumme Situation gewesen. Eliana glaubte niemanden mehr zu haben, glaubte vollkommen alleine zu sein, hatte versucht sich das Leben zu nehmen und ohne zu wissen wieso, hatte man ihr erzählt, dass der Brite an ihrem Bett saß, drei Tage lang war er bei ihr um da zu sein, wenn sie aufwachte. Er wollte ihr wohl beweisen, dass es jemanden gibt, der doch für sie da ist, was wohl einzig und alleine daran lag, dass er derjenige war, der seine Mutter tot aufgefunden hatte - nach einem Selbstmord. Nachdem er den Ärzten sagte, dass sie seine Verlobte sei, konnte sie frühzeitig das Krankenhaus verlassen, hatte die Möglichkeit frühzeitig zu gehen, doch ließ er sie zwei ganze Tage nicht aus den Augen. Zwei Tage lang hatte er sich um sie gekümmert und nachdem er ein wenig den Lebenswillen in ihr zurückgeholt hatte und ihr erzählt hatte, dass sie nur noch ein Jahr zu leben hatte, brachte er ein paar Flaschen Alkohol, die innerhalb kürzester Zeit leer waren. Anschließend sind sie nebeneinander - nackt - aufgewacht. "Ich konnte es dir nicht sagen... Okay? Du solltest das niemals erfahren. Niemals.", merkte sie leise an, wobei sie zu boden blickte, "Ja, ich hatte Sex mit ihm und ja, es war schön, okay? Aber... es war ein Fehler von uns beiden! Wir hatten zu viel getrunken und... haben uns einander hingegeben, aber ausgerechnet DU solltest wissen, dass ich normalerweise so etwas NICHT tue. Niemals. Ich gebe mich Männern nicht hin und.. allein daran kannst du doch sehen wie betrunken wir beide waren, verdammt.", kurz schüttelte sie den Kopf, wobei die Worte der Blondine sie natürlich hart trafen. "Denkst du etwa, ich habe mehr? Ich habe auch... NIEMANDEN. Gar niemanden und es tut weh, okay? Ich weiß wie du dich fühlst!", auch an ihrer Wange lief eine Träne hinunter ehe sie ihre Freundin sanft an der Schulter berührte. "Bitte... beende diese Freundschaft nicht... Bitte...", flüsterte sie leise, "Ich... habe doch... kaum noch Zeit... ich brauch dich...".

Für Lilith war das ganze so schmerzhaft. Es gab nun mal eine Sache,die niemand über Lilith wusste,niemand wusste etwas über ihre Familie,wieso sie nur mit ihrem Bruder aufwuchs.Sie hatte immer nur diesen einen Menschen auf den sie sich verlassen konnte - und ob er gut oder böse war war da egal - er hat auf soe geachtet und würde er an dem heutigen Tag wohl Leben hätte sie eine starke Schulter,jemand der sie in den Arm nimmt. Ihr Bruder war nie einer der guten,darüber war sie mittlerweile im klaren,aber deshalb liebte sie ihn niemals weniger. Und nun...nun hatte sie einfach nichts mehr. Und ihre Unsicherheit stieg von Sekunde zu Sekunde mehr. Es machte sie wahnsinig,sie verzweifelte. Und das war nicht zu übersehen - grade wenn man sie kannte,denn immer,wenn sie unsichert wurde,reibte,kratzte sie sich an dem Armen - eine Angewohnheit,die sie lange nicht mehr gehabt hatte,bis zum heutigen Tag.Sie lauschte der Stimme,die ihr im Moment so fremd vorkam. Ihre Atmung wurde jedoch immer schwerer und ihr Hals schnürrte sich zu."Wieso nicht? Wieso konntest du es mir nicht sagen,weil du dich dafür schämst,weil du ganz genau weißt,dass ich NIEMALS verliebt war. Das Vince der einzige Mann in meinem Leben war? Und du..unbedingt mit Fin schlafen musstest?" ihre Stimme wurde leiser und jedes Wort zog sich aus Schmerz bei ihr in die länge,wobei sie niht von ihrem Armen abließ,sie sich immer wieder reibte."I-ich hab dir vertraut. Und du hast mein Vertrauen eiskalt missbraucht.Du und Fin."jedoch spürte sie gleich die Berührung der Brünetten,die für sie immer wie eine Schwester war,sofort stieß sie sie von sich und zischte gleich daraufhin."Fass mich nicht an! Niemals wieder,hörst du!?" die Kette an ihrem Hals riss sie sich von diesem,wobei sie sich auseinander riss ,sie zu Boden warf."Du fühlst dich scheiße ja!? Wieso,weil es nicht funktioniert hat!?" langsam nähert sie sich ihr."Ich will dich nie wieder sehen. Nichts von dir hören und von mir aus...vergnüg dich wie wild mit Fin,gebt euch einander hin,weil ich nicht mehr hier sein werde,um mir das anzusehen." ihre Worte zischte sie,wobei sie einige Schritte zu den Treppen machte,ihren Kopf drehte sie zu der Brünetten."Weißt du...ich versteh nicht,warum man es gebrochenes Herz nennt.." kurz machte sie eine Pause."Weil ich den Schmerz im ganzen Körper spüre."

Eliana hatte sich damals nichts dabei gedacht. Es war einfach geschehen und sie hatte es ihrer 'Schwester' verschwiegen, gehofft diese würde es nicht erfahren. Und nun war es ausgerechnet Fin, der ihrer besten Freundin alles erzählte, alles beichtete. Die Angst Lilith nun zu verlieren wurde von Minute zu Minute größer und ihr Herz erschwerte sich. Es zerbrach immer mehr. "Lilith...", murmelte die Brünette leise, beinahe tonlos und gerade jetzt wurde ihr bewusst, was sie getan hatte. Sie war selbst nie verliebt und konnte es sich so nicht einmal annähernd vorstellen, wie schmerzhaft es für Lil sein musste, doch wusste sie, dass der Schmerz unglaublich groß sein musste. Sie hatte es zu verschulden, dass es ihrer besten Freundin schlecht geht, dass diese wieder Schmerz erleiden muss, nach all dem, durch das sie bereits hat durch müssen. Ja, Eliana fühlte sich immer schlechter und erkannte, was für eine miese Freundin sie war. "Ich... habe es dir nicht erzählt, weil... weil du es niemals erfahren solltest.. ich... es... es war ein Fehler,den ich... gleich am Morgen danach bereut habe und... den... ich nicht mehr rückgängig machen konnte... Ich... Gott, ich... es tut mir Leid, Lilith...", merkte sie leise, ein wenig verzweifelt an. Als sie die Kette zu Boden fallen sah, setzte für einen Moment ihre Atmung aus. Schweigend und regungslos blickte sie auf die Kette und ihre Kehle schnürte sich mehr und mehr zu. Ihr Herz schlug schneller und es schmerzte unglaublich. "Fin liebt aber jemand anderen... er... ich... habe keine Interesse an ihm... und er... hat nur augen für dich...", murmelte sie leise, zwischendurch immer nach Luft schnappend, ehe sie die weiteren Worte vernahm, die ihr das Herz zerbrachen. Die ihr deutlich zeigten, wie sehr Lilith litt, "Es tut mir so unsagbar Leid, Lilly... Es... tu-", kurz verzog sie schmerzhaft das Gesicht. Ihr linker Arm schmerzte, ein Schmerz der von ihrem Herz ausging, weswegen sie sofort nach den Tabletten suchte, ihren Herztabletten, doch hatte sie diese wohl im Wald verloren, liegen lassen. "Li...Lili-", in der nächsten Sekunde brach die schöne Brünette zusammen, lag bewusstlos auf dem Boden der Veranda wobei ihr Herz immer langsamer schlug...

Die sonst so starke Blondine war wohl nun gebrochen. Jegliche stärke,dieser kleine Hauch von selbstbewusstsein,einfach alles war weg. Sie war unsicherer als jemals zuvor und sie wollte einfach nur noch weg.Sie wollte einfach nichts mehr hören.Nichts davon,das Fin etwas für sonst wen empfindet,dann das konnte sie einfach nicht ertragen,sie konnte nicht mal die Anwesenheit der Brünetten ertragen.Und grade in dem Moment als sie gehen wollte hörte sie natürlich wie die Brünette zu Boden fiel,weshalb sie sich gleich umdrehte."Ana." sofort zog sie ihr Smartphone aus ihrer Hosentasche,das eine rosane Hülle hatte,und gleich wählte sie eine Nummer und erklärte alles ehe sie hastig auflegte. Zu der Brünetten kneite sie sich hin."Sie sind gleich hier..." der Krankenwagen war da,die Sanitäter legten sie auf eine Trage.Wollen Sie nicht mit? ein zaghaftes Kopf schütteln."Rufen Sie mich aber bitte an,wenn es schlimmer wird,okay?"leise verlassen die Worte ihre Lippen ehe sie nur noch die Sirene des Krankenwagens wahr nimmt. Ihre Lippen presst sie aneinander,wobei sie auf ihr Handy blickt,dass sie auf den harten Steinboden wirft. Nocheinmal tritt sie mit ihren High Heels auf dieses ehe sie tief Luft holt."D-du schafst das.Einfach..den Schmerz ingorieren.Du bist eine Rose.Roses ignorieren den Schmerz und die Gefühle." redete sie sich selbst leise ein ehe sie gehobenen Hauptes das Grünststück verlässt - aber es war nichts weiter als Show..

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